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FOTO: H.O.M .E. STUDIO
Haben in den H.O.M.E.-Studios
aufgenommen: Carlos Santana,
50 Cent, Depeche Mode, Mariah
Carey und Wolfgang Niedecken
(im Uhrzeigersinn).
der erste deutsche Hit auf Sample-Basis
überhaupt. 1993 lernt er Sänger Jan Ple-
wka kennen und produziert das Debüt
von Selig, das Grunge-Stil mit deutschen
Texten hoffähig macht, es folgen Pro-
duktionen für Heinz Rudolf Kunze, Udo
Lindenberg und andere, viele davon in
den H.O.M.E. Studios. 1998 schließlich
bekennt Plasa Farbe: „Damals arbeitete
ich noch viel in New York und London,
und mein Privatleben flog mir um die
Ohren. Schließlich besorgte ich mir in
Kooperation mit einem Verlag und einer
großen Plattenfirma Geld und übernahm
die H.O.M.E. Studios, die - damals noch
kleiner - Mitte der 1980er-Jahre von
Nobert Pape gegründet worden waren,
und investierte in neues Equipment.“
Ein Rundgang durch das verwinkelte
Gebäude beginnt im heimeligen Emp-
fangsbereich und führt durch eine Kaffee-
Lounge, wo ein Kickertisch lockt, in den
eigentlichen Studiobereich, dem man
ansieht, wie intensiv hier gewerkelt wird:
Die Stühle sind ähnlich abgewetzt wie
das Parkett, aber was die Studiotechnik
selbst anbelangt, erlaubt man sich keinen
Hauch von Nonchalance. In der Regie von
Tonstudio 1 wird gerade das Highend-
Mischpult SSL 9000J restauriert, indem
man sämtliche Schalter und Potentiome-
ter austauscht, die durch Wärme nach
einer gewissen Zeit verschleißen. Zwei
Studer A820 wurden gerade neu ein-
gemessen, plant man doch in Zukunft
wieder Analogaufnahmen mit diesen
24-Spur-Bandmaschinen. Der große
Regieraum von Studio 2 punktet mit zwei
großen Quested Speakern als Abhörmo-
nitore, als Mischpult dient hier ein SSL
Duality.
Vor ein paar Jahren wären kostspielige
Investitionen noch schwierig gewesen,
denn 2004 rutschte die Musikindustrie,
ausgelöst durch illegale Downloads aus
dem Internet, in eine schwere Krise, und
die Tonstudios gleich mit: „Die teils sechs-
stelligen Budgets für die Produktion einer
Band fielen plötzlich weg, eine Zeit lang
gab es sogar gar nichts mehr. Alles, was
ich persönlich noch hatte, butterte ich
hier rein.“ Aber selbstkritisch räumt Plasa
auch eigene Irrtümer ein: „Irgendwann
kommt die Hybris, und dann fängst du an,
Fehler zu machen. Ich wollte zum Beispiel
nebenbei noch Kopf einer Plattenfirma
3/2015 STEREO 19
FOTO: ANTON CORBIIN
FOTO: UNIVERSAL